"... So unternahm ich die Bildung einer freiwilligen Feuerwehr in Jenkofen, welcher 27 Mann beigetreten sind. Der Gründungstag der FFW Jenkofen ist demnach der 30. April 1905".
Mit diesen Worten steht es in einem Bericht des Bezirksfeuerwehrvertreters Ferdinand Ruhland vom 01. Mai 1905 an das Königlich Bayerische Bezirksamt Landshut.
Leider sind auf dem Schriftstück nicht die Namen der Gründungsmitglieder erhalten geblieben. Fest gehalten ist aber, dass 1905 der Vorgänger im Amt des Vorstandes, Josef Bauer, vom damaligen
Bürgermeister, Andreas Kurz, abgelöst wurde.
Unter den Gemeinderäten Josef Wirth, Josef Giftthaler, Josef Priller, Johann Eisgruber, Georg Huber, Andreas Schröcker, Florian Eierkaufer und dem Bürgermeister Andreas Kurz nahm das
Feuerlöschwesen mit Beschlüssen vom 30. Januar und 22. Mai 1906 einen enormen Aufschwung. Bei der Firma Justus Braun in Nürnberg wurde eine neue Feuerlöschmaschine zum Preis von 1.350 Mark gekauft
und der Bau eines eigenen Feuerlöschmaschinenhäuschens beschlossen. Der Bau wurde unter Aufsicht und Regie des Bürgermeisters durchgeführt, der auch das Bauholz, zum Preis von 50 Mark, lieferte. Den
Bauplatz von 15 m² stellte der Gastwirt Josef Wirth unentgeltlich zur Verfügung. Das Gerätehaus stand lange Zeit neben der Schmiede, wo jetzt das Huberhaus steht.
Am 6. Februar 1907 erklärte Bürgermeister Kurz seinen Rücktritt als Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr Jenkofen, da er schon zu viele Ämter habe und außerdem schon Vorstand der Pflichtfeuerwehr
sei.
Durch das offensichtlich gut funktionierende Feuerlöschwesen in Jenkofen bis 1921 gab es anscheinend keinen Grund, Ereignisse schriftlich zu dokumentieren.
Überregional interessant ist eine Meldung vom 27. November 1921. Ein Gesuch des Stadtrates Landshut um Beteiligung an den Kosten zur Anschaffung einer Kraftspritze wird abgelehnt, da die Gemeinde
Jenkofen keinen Telefonanschluß hat und aus sehr vielen Einöden besteht.
Über die Weihe der Standarte der Freiwilligen Feuerwehr Jenkofen im Jahre 1930 liegen leider keinerlei Aufzeichnungen vor.
Straff organisiert war die Feuerwehr von 1933 bis zum Kriegsausbruch 1939. Durch die Einberufung vieler aktiven Feuerwehrleute zum Kriegsdienst wurde die Zahl der Einsatzfähigen so dezimiert, dass
man sich im Jahre 1942 zur Herausgabe einer Verordnung genötigt sah, alle Hitlerjungen (Jungen in Alter zwischen 14 und 18 Jahren) zum aktiven Feuerwehrdienst zu verpflichten. Die aufgeblähte
Zentralisierung im Feuerwehrwesen und die Verknappung an Betriebsmitteln ist die Tatsache, dass im Krieg alle Feuerwehren einem „Kreisführer der Freiwilligen Feuerwehren“ unterstellt wurden. Zur
Pflicht jedes Ortskommandanten gehörte es, dem Kreisführer monatlich Meldung über den Bestand an Betriebsstoff und Öl zu erstatten. Schwarzer Bestand mag damals ein sorgfältig gehütetes Geheimnis
gewesen sein.
Um den „Ist-Bestand“ der Aktiven aufzufüllen wurden schließlich im Krieg auch Frauen und Mädchen zum aktiven Dienst bei den örtlichen Feuerwehren verpflichtet. Unter dem Kommandanten Gottswinter
dienten damals ab 1943 in der Wehr Jenkofen ca. 12 Frauen über 18 Jahren. Es ist in den Annalen nicht eigens erwähnt, aber die allgemein bekannte Tatsache, dass bei den dörflichen Wehren die Frauen
ihren Dienst den Männern ebenbürtig verrichteten und zur Klage nie Anlass gaben, obwohl sie bei den Frühjahrs- und Herbstübungen ihren Mann stehen mussten und auch im Einsatz das Letzte verlangt
wurde. Eine ernste Gefahr für das Bestehen der Gemeinde und damit auch die Aufsplittung der Feuerwehr ist aus einem Gemeindesitzungsprotokoll vom 16. Januar 1945 zu entnehmen. Federführend war
Bürgermeister Giftthaler, der Beschwerde gegen diese Maßnahme erhob. Er ersuchte die Regierung von Niederbayern, die Gemeinde Jenkofen möge doch weiterhin selbständig erhalten bleiben. Darüber, auf
welche Art und Weise man die Gemeinde zerstückeln wollte, sind keine Unterlagen vorhanden.
Der Tag Null nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 brachte auch für Jenkofen die Auflösung seiner Feuerwehr. Das Misstrauen gegen alle Organisationen im ehemaligen Dritten Reich, auch
gegen die Feuerwehren, geht aus zwei Anfragen der Gemeinde hervor.
Am 21. Januar 1946 fragten die Gemeinden über das Landratsamt bei der Regierung von Niederbayern an, welche politischen Voraussetzungen ein Feuerwehrkommandant jetzt mitbringen müsse. Nicht weniger
interessant war eine Meldung an den hohen Alliierten Kontrollrat in Berlin über eventuelle Mitgliedschaften der neu zu organisierenden Feuerwehren bei ehemaligen NS-Organisationen.
Für die Feuerwehr Jenkofen nahm bald darauf der Wehralltag wieder seinen Anfang. Allen Widrigkeiten zum Trotz begann der Nachkriegskommandant Heinrich Sedlmeier mit ca. 20 Mann, davon 12 inzwischen aus dem Krieg Heimgekehrten, wieder den Aufbau der Feuerwehr Jenkofen. Uniformen waren noch vorhanden. Sie mussten nach Vorschrift der Alliierten mit einer in englischer Sprache abgefassten Plakette versehen sein. Bereits im Jahre 1948 rüstete die Gemeinde die Feuerwehr mit einer neuen TS 4 mit Tragkraftspritzenanhänger aus.
Weiter modernisiert wurde die Wehr im Jahre 1962, als am 11. Dezember der Beschluss gefasst wurde, die alte TS 4 durch eine Tragkraftspritze, Modell Bachert Automatik TS 8/8, zu ersetzen. 1968 - 69 wurde das alte Gerätehaus abgerissen und ein neues gebaut. Die Einweihung erfolgte am 6. Juni 1969. Johann Huber stellte der Gemeinde unentgeltlich ein entsprechendes Grundstück gegenüber seiner Ziegelei zur Verfügung. Da die Mitglieder auch hier wieder durch Sachspenden und Mitarbeit einen Beitrag leisteten, konnte der Erstellungspreis auf 9000.- DM begrenzt werden.
Bevor die Gemeinde Jenkofen im Zuge der Gemeindereform nach Adlkofen eingegliedert wurde, fasste der letzte Gemeinderat am 28. Januar 1971 den Beschluss zum Kauf eines Tragkraftspritzenfahrzeuges Ford-Transit für 19019 DM.
Die Feuerwehr Jenkofen besteht seit dem Anschluss an die Gemeinde Jenkofen an Adlkofen als selbständige Feuerwehr weiter. Seit 1976 ist auch die Funkalarmierung auf Landkreisebene abgeschlossen.
Das bedeutete auch das Aus für die Kirchenglocken als "Feuermelder".
Vom 13. bis 15. Juni 1980 feierte die Feuerwehr ihr 75-jähriges Bestehen. Hierzu wurde auch eine neue Fahne beschafft und geweiht. Die Wehr verzeichnet jetzt 34 aktive und 16 passive
Mitglieder.
1984 wird Ottmar Kapfhammer zum Feuerwehrkommandanten gewählt und tritt so die Nachfolge von Josef Steinmeier an, der dieses Amt 15 Jahre inne hatte.
1990 findet ein erneuter Wechsel an der Spitze der Wehr statt. Helmut Steinmeier wird zum Kommandanten gewählt. Bis 1999 kam es zu keinen nennenswerten Ereignissen in der Wehr. Zum Jahrtausendwechsel
stellte auch die FFW Jenkofen eine Bereitschaftsgruppe, um bei den befürchteten Stromausfällen durch Computerfehler, eingreifen zu können.
Am 26. Mai 2000 wurde die neue Tragkraftspritze TS 8/8 (Fa. Rosenbauer) im Rahmen der Maiandacht in Sittlerhof geweiht.
Bei der Jahreshauptversammlung am 04.01.2002 treten 6 neue Kameraden der Feuerwehr bei, wovon im Frühjahr 2002 erstmalig auch 4 der neuen Feuerwehrmänner aus Jenkofen an der mittlerweile
vorgeschriebenen Truppmann-Ausbildung teilnehmen.
Anfang 2003 begann man bereits mit den ersten Vorbereitungen zum 100-jährigen Gründungsfest.
Im Jahr 2004 treten erneut 6 junge Männer aus der Gemeinde der Feuerwehr bei, die ebenfalls alle die Truppmann-Ausbildung im November des gleichen Jahres absolvieren.
2005 zählt die Wehr 44 aktive, 23 passive und 5 fördernde Mitglieder.
Das 100-jährige Gründungsfest vom 02. bis zum 05. Juni 2005 stellte einen weiteren Höhepunkt in der Geschichte der Feuerwehr Jenkofen dar. Viele fleißige Helfer trugen zum Gelingen des Festes
bei.